Über ein Vierteljahrhundert swingende Jazzmusik, ursprünglich aus Esens (Ostfriesland), mittlerweile aber international-überregional-überparteilich, denn es spielen Musiker aus Aurich, Esens, Holtgast, Oldenburg, Stedesdorf und Wittmund mit.
Nun zählt Esens, dieses beschauliche Städtchen an der Nordsee, nicht unbedingt zu den Orten, in denen Jazz, Swing, Funk, Rhythm & Blues eine wesentliche Rolle spielen. So gehört es zu den kleinen Wundern der Jazzgeschichte, dass der Keim dieser Band 1993 ausgerechnet im heimatlich dominierten ostfriesischen Ambiente gelegt wurde.
Nachdem sich die ersten Bandmitglieder auf eine „sehr differenzierte musikalische Bandbreite“ („Folk“ war damals auch dabei!) geeinigt hatten, entwickelte sich die Formation mit Aufnahme weiterer Musiker in Richtung Jazz und Swing. Viele kamen und gingen. Einige blieben. Wenige gingen und kamen wieder zurück. Alle trugen zur Weiterentwicklung der Band bei. Die Größe der Band und die musikalische Qualität wuchs, ohne dass die Freude am Musizieren nachließ.
Die Frage „Ain’t we sweet?“ stellte sich in einem der wenigen selbstreferenziellen Momente in Anlehnung an den Jazz-Standard „Ain’t she sweet?“, als sich unter den Gründungsmitgliedern wieder einmal Erinnerungen verklärten. Heute sorgt der für eine Jazz-Band untypische Bandname immer noch für angemessene Verwirrung, insbesondere, was die Frage der Stilrichtung angeht.
Wer vermutet hinter diesem Namen schon Oldtime-Jazz, Swingstandards, Funk, Latin und Ausflüge zu den „Blues Brothers“ oder „Chicago“? Dabei gehen die Musiker mit dem Material recht frei und unverfroren um. Klassikern wie „Summertime“, „Sunny“ verpasst sie ein rockiges Outfit, die „Gebläse“ legen sich im Satz mit Kompositionen von Dizzy Gillespie, Herbie Hancock oder Neal Hefti an, kurzum; es werden alle musikalischen Mittel eingesetzt um großen Vorbildern Ehre zu erweisen, Spielfreude zu entfalten, Jazz unterhaltsam zu interpretieren und dem Publikum den Swing in die Beine zu treiben …
Anmerkung: Inzwischen ist die Corona-Krise immer noch nicht überwunden. Dennoch hoffen wir auf Möglichkeiten eines Auftritts mit entsprechendem Hygienekonzept. Bis dahin: Bleibt alle gesund!